Schalom! Unsere letzte Israelreise liegt bereits mehrere Jahre zurück, dabei ist das Interesse an Israel ungebrochen geblieben. Anfangs 2018 haben wir uns für die 2. Mino-Israelreise unter Leitung von Jonathan im April angemeldet. Für uns ist es zum ersten Mal eine Auslandreise mit Leuten aus unserer Gemeinde. Gemeinsam sind wir bereits ab Aarau zum Flughafen gefahren. Am Flughafen Kloten sind weitere Reiseteilnehmer dazu gestossen und haben sich erstaunlich rasch in unsere Reisegruppe eingefunden, wie wenn sie schon lange zur Mino gehört hätten. Insgesamt sind wir 26 Personen im Alter um 20-75 Jahren.
Am Flughafen Tel Aviv werden wir von Teresa abgeholt, einer exzellenten und umsichtigen Reiseleiterin, wie sich bald herausstellt. Wir fühlen uns bei ihr und Jonathan stets gut aufgehoben und werden zu verschiedenen Höhepunkten dieser Reise geführt. In unserem Bericht greifen wir einige persönliche Höhepunkte heraus (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
Bereits am 2. Tag werden wir von Steinböcken mit jungen Kitzen beim Grab von David Ben Gurion und seiner Frau im Kibbuz Sde Boker in der Wüste Negev überrascht. Danach unternehmen wir in der Nähe eine Wanderung durch ein tief eingeschnittenes, noch wasserführendes Wadi mit Wasserfall und gestauten Wasserbecken. Bald heisst es über einen z.T. ausgesetzten, jedoch gut gesicherten Felsenweg hinaufzuwandern. Den steilen Aufstieg, auch über Steintreppen und 2 Eisenleitern, haben alle gut gemeistert. Oben angekommen, können wir die tolle Aussicht auf das Wadi und die weitere Umgebung geniessen. Abends werden wir im Kibbuz von Mitgliedern eines Chores aus der Umgebung von Tel Aviv zu ihrem Konzert eingeladen. Sie singen mehrstimmig verschiedene südamerikanische Lieder, begleitet von Gitarre, Flöte oder Akkordeon.
Einige Tage später geniessen wir zur Abkühlung das Baden im Kibbuz Kalia. Nach dem Besuch von Jericho mit toller Aussicht von einem Hoteldach schwimmen wir auch im Toten Meer, wo es einige sehr lange im Wasser ausgehalten haben. Schon geht es weiter dem Jordan entlang hinauf zum See Genezareth. An der Taufstelle können die Füsse im Jordan gebadet werden. Das Wasser ist angenehm warm. Am See Genezareth wohnen wir direkt im Kibbuzhotel direkt am See. Der See Genezareth ist erstaunlich warm. Besonders wunderbar ist das Bad vor dem Morgenessen. Beim Zurückschwimmen geht die Sonne über dem Golan auf!
Auch kulinarisch werden wir verwöhnt. Einmal essen wir Petrusfisch am Ufer des See Genezareth, ein anderes Mal sind wir in einem Restaurant der Drusen auf dem Golan und essen lokale Spezialitäten. Immer wieder Falafel, Kichererbsenmus, viele Salate…mmh!
Nach Besuch von verschiedenen Wirkstätten Jesu in der Umgebung des See Genezareth verbringen wir die letzten Reisetage in Jerusalem. Die Stimmung in Israel und vor allem auch in der Altstadt Jerusalems erscheint uns sehr entspannt und ohne spürbare Angst der Bevölkerung, ganz im Gegensatz dazu wie wir dies bei unserer letzten Reise 2012 erlebt haben. Dies steht möglicherweise auch im Zusammenhang mit den 70-Jahre-Feierlichkeiten Israels, denen einige unserer Reisegruppe spätabends beiwohnen. Eindrücklich ist für uns der erstmalige Besuch des Herzl-Museums, das dem Visionär einer Neugründung Israels gewidmet ist, ohne dass er dies selbst erlebt hat. Sehr nahegehend ist für uns auch der erneute Besuch der Holokaust-Gedenkstätte Yad Vaschem. Im Eintrittsgelände befinden sich auch die Bäume der „Gerechten unter den Völkern“. Dabei stossen wir gleich zu Beginn auf den Baum für Magda und André Trocmé, einem hugenottischen Pfarrer und Sozialarbeiterin, deren Mut im 2. Weltkrieg Tausenden von jüdischen Kindern das Leben gerettet hat. Sie lebten und wirkten im Zentralmassiv im Gebiet nördlich der Provence, die wir im Frühjahr 2017 im Rahmen einer TDS-Reise „auf den Spuren der Hugenotten“ kennengelernt haben.
Beeindruckt sind wir auch von der Freude Hunderter jüdischer Menschen, die am Freitagabend an der Klagemauer den Sabbatanfang willkommen heissen und feiern.
Speziell ist auch die Busfahrt mit unserm sehr guten Buschauffeur nach Bethlehem mit Blick in die umliegenden Hirtenfelder, die viel hügeliger sind, als wir sie uns vorgestellt haben.
Archäologisch sind der für uns wiederholte Besuch der jüdischen Widerstandsfestung Massada am Toten Meer mit Palastanlagen Herodes des Grossen und toller Aussicht sowie der Besuch der Davidstadt in Jerusalem weitere Höhepunkte. Einige Reiseteilnehmer sind im Wasser der Gihonquelle durch den Hiskiatunnel bis zum Teich Bethesda gewatet. Andere Reiseteilnehmer, wie wir, sind einen trockenen Tunnel entlang gefolgt. Beide Tunnels sind schmal und für schlanke Menschen angelegt. Ein besonderer archäologischer Leckerbissen ist die erstmalige Besichtigung des erst in den letzten Jahren ausgegrabenen und erforschten Herodions ausserhalb Bethlehems. Hier hat sich König Herodes der Grosse eine grosse Palastanlage erbauen lassen und einen künstlichen Berg aufgeschüttet, um oben eine kreisrunde Festung mit Empfangsraum, Villa, Bädern etc. daraufzusetzen. Die Aussicht reicht bis zum Toten Meer, Bethlehem und Vororten von Jerusalem. Teresa hat uns zu dritt herumgeführt und durch Tunnels der Wasserversorgung sind wir zum Amphitheater und der Grabstätte des Königs Herodes hinuntergestiegen.
So kehren wir voll neuer, interessanter Eindrücke und Erlebnisse wohlbehalten in die Schweiz zurück und sind Gott dankbar für seine Bewahrung auf der ganzen Reise.
Herzlichen Dank, Jonathan, auch für alle Gebete im Bus jeweils zu Beginn eines neuen Tages, das Reisetagebuch mit den Bibelstellen zu den Sehenswürdigkeiten und das Abendmahl beim Gartengrab als Reiseabschluss.
Eine Reise in dieses faszinierende Land könne wir jedem sehr empfehlen!
Lehitraot
Regina und Michael
Eindrücke von Israel