Jungschi

Vom Montag bis Freitag, 13. – 17.7.2020, erlebte ich meine erste Kinderwoche zum Thema Indianer. Diese wurde von den Jungscharen aus Aarau und Gränichen durchgeführt. Eine Woche mit vielen Abenteuern, spannenden Geschichten, cooler Gemeinschaft und alltagsbezogenen Inputs wartete auf mich. Schade, warst du nicht dabei. Du hast nämlich wirklich etwas verpasst. Aber keine Sorge. Gerne erzähle ich dir ein bisschen, was wir so erlebt haben. Und wer weiss, vielleicht bist du ja nächstes Jahr auch dabei?!

Montag
Als ich beim Treffpunkt ankam, warteten schon ganz viele unbekannte und einige bekannte Gesichter. Es stachen aber vor allem drei sonderbar gekleidete Personen heraus. Derjenige mit dem schönsten Kopfschmuck weinte die ganze Zeit. Sein Sohn sei verschwunden und er konnte ihn einfach nicht finden. Das war der Häuptling des Indianerstamms und er hiess Nasse Träne. Welch treffender Name bei all den vergossenen Tränen. Die schönste Person war die ganze Zeit am Handy und filmte das Szenario. Es juckte sie nicht, dass ihr Bruder verschwunden war. Ihr Name war Eitle Feder. Der sympathischste von ihnen, der Weise Büffel, war der Berater der Nassen Träne. Er strahlte eine ansteckende Ruhe aus und wirkte, als hätte er alles im Griff. Er fragte uns, ob wir helfen würden, den verschwundenen Sohn Schneller Habicht zu finden. Natürlich waren wir sofort dabei! Doch bevor wir mit der Suche beginnen konnten, mussten wir uns gegenseitig kennenlernen. Darum gab es einige Kennenlern- und Vertrauensspiele.

Am Nachmittag bastelten wir unsere Verkleidung und Waffe. Der Indianerstamm half uns dabei. Genauso, wie es auch das Thema war im Input. Denn so wie uns die Indianer beim Basteln halfen, hilft uns auch
Gott, wenn wir Ihn um Hilfe bitten. Auch wenn er manchmal auf eine Weise eingreift, die wir nicht gleich als Sein Wirken erkennen – So wie in der Geschichte der tollpatschigen Taube. Deshalb ist es enorm wichtig, dass wir aufmerksam auf Gottes Wirken achten. Plötzlich war der erste Tag vorbei und ich musste mich von meinen neu gewonnenen Freunen verabschieden. Doch zum Glück sah ich sie ja am nächsten Tag wieder!£

Dienstag
Wir suchten in der Umgebung nach einer Spur des Häuptlingssohns. Niedergeschlagen, ohne Hinweis und mit leerem Magen mussten wir uns geschlagen geben und kehrten wieder zurück. Doch zum Glück verwöhnte uns das Küchenteam mit einem feinen Zmittag, das uns wieder aufheiterte. Am Nachmittag lernten wir ein Feuer zu machen und kämpften in einem Geländespiel um das grösste Feuer. Doch viel stärker als unsere Feuer brennt Gottes Liebe für uns. Und so, wie viele Hölzli zusammen stärker brennen als eines allein, brennen auch wir als ganzes Indianervolk länger und heller für Gott.

Mittwoch
Es gibt nicht nur Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke. Gott hat uns nämlich mit Gaben und Talenten reich beschenkt. Das hörten wir am Mittwochmorgen. Beim nächsten Spiel ging es ruhiger zu und her. Endlich gab es keine Fänger, die uns über das ganze Gelände hetzten. Aber dennoch gab es keine Zeit zu verlieren. Schliesslich wollten wir alle am meisten Materialien ergattern und so das Spiel gewinnen. Nach dem Essen durften wir uns frei bewegen. Und später übten wir richtiges Schleichen bei einer lustigen «Ziitigläse-Stop»-Variante. Am Abend setzten wir älteren Kinder das Gelernte schliesslich in die Tat um. Beim Schmuggelgame mussten wir uns mit viel Mut an den wachsamen Fängern vorbeischleichen.

Donnerstag
Heute mussten wir enorm viel laufen. Der Häuptling entdeckte nämlich Rauchzeichen am Himmel. Der ausgesandte Späher bestätigte, dass es sich um den Aufenthaltsort seines Sohnes, dem Schnellen Habicht, handeln könnte. Und plötzlich standen zwei in schwarz gekleidete Menschen vor uns. Sie entpuppten sich als Indianer von einem feindlichen Indianerstamm, die den Häuptlingssohn entführt hatten. Wir mussten ihn frei kämpfen. Doch schon bald gehörte der Sieg uns, da wir den viel besseren Zusammenhalt hatten als sie. Und du glaubst es mir vielleicht nicht, aber sogar Mose aus der Bibel konnte die Israeliten nicht alleine befreien. Gott stellte ihm Aaron zur Seite. Und zusammen haben sie Grosses vollbracht.

Freitag
Unsere Minileiter führten am Morgen ihren ersten Programmblock durch, den sie selbst ausgearbeitet und durchgeführt hatten. Und damit wir die Rückkehr des Schnellen Habichts gebührend feiern konnten, investierten wir den ganzen Nachmittag in die Festvorbereitungen. Das ganze Areal wurde dekoriert, Tänze einstudiert, wir warfen uns in unsere Indianerverkleidung und bastelten unsere eigene Indianerkette. Durch
die Namenstaufe wurden wir nun definitiv in den Indianerstamm aufgenommen. Und mit dem feinen Festessen und der grossartigen Unterhaltung liessen wir schliesslich die Kinderwoche ausklingen. Nun bin ich zwar richtig müde, doch für die vielen Eindrücke und Abenteuer hat es sich definitiv gelohnt. Du siehst also, mein lieber Freund, die Woche war voll mit bleibenden Erlebnissen. Doch eines muss ich doch bemängeln: Am Montag gab es Apfelmus zu den Älplermagronen. Zum Glück war das – aus meiner Sicht – der einzige negative Punkt der Woche. Gerne erzähle ich dir noch viel von meinen Erlebnissen, wenn wir uns das nächste Mal treffen. Bis Bald!
Julie Huber